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Wechselwirkungen: Gestalterisch–künstlerischer Transfer als gemeinsamer Prozess

Mit dem Sondercall für gestalterisch – künstlerische Transferprojekte haben wir im Jahr 2025 einen neuen Fokus gesetzt. Während die regulären Calls allen Disziplinen der staatlichen Hamburger Hochschulen des Verbundvorhabens „Calls for Transfer“ offenstehen, rief der Sondercall 2025 gezielt diejenigen Hochschulen zur Bewerbung auf, an denen hauptsächlich gestalterisch – künstlerische Transferprojekte entstehen.

Die drei nun ausgewählten Vorhaben zeigen eindrucksvoll, welches Transferpotenzial in diesen Ansätzen liegt. Trotz ihrer Vielfalt eint sie ein gemeinsames Verständnis: Transfer gelingt dort, wo Räume der Begegnung entstehen – das heißt Orte, an denen Wissenschaft und Gesellschaft miteinander in Dialog treten.

Diese Begegnungsräume nehmen dabei ganz unterschiedliche Gestalt an: von Ausstellungsformaten im Stadt- und Hochschulkontext bis hin zu offenen Versammlungsorten. Gemeinsam stellen die Vorhaben die Frage nach der kollektiven Bedeutung solcher Räume für die Stadtgesellschaft – und laden die Bewohner:innen dazu ein, diese Orte aktiv mitzugestalten und zu reflektieren.

Das Vorhaben „Kunst im Dialog. Kunstvermittlung für die HFBK boutique“ verlagert den klassischen Ausstellungskontext des Museums in den öffentlichen Raum. In einem neuen Ort in der Hamburger Innenstadt werden künstlerische Arbeiten von Studierenden der HFBK präsentiert – begleitet von einem speziell entwickelten Vermittlungsprogramm. Ziel ist es, Kunst für Menschen erfahrbar zu machen, die bislang kaum Berührungspunkte mit ihr hatten, und so neue Formen des Austauschs zwischen Kunst, Publikum und Stadtgesellschaft zu schaffen.

“Soft spots: spaces of collective relevance and urban potential” setzt sich mit der Frage auseinander, wie öffentliche, nicht-kommerzielle Räume der Begegnung in einer zunehmend polarisierten Gesellschaft gestaltet und gesichert werden können.
Anhand von 18 Fallstudien zeigt das Team konkrete Alternativen zu neoliberaler Stadtentwicklung auf und überträgt die Erkenntnisse in den Dialog mit Politik, Stadtplanung und Zivilgesellschaft. Ziel ist es, Bewusstsein für die kollektive Bedeutung solcher Räume zu schaffen und Stadtbewohner:innen dazu zu befähigen, sich aktiv an Gestaltungsprozessen zu beteiligen.

Eine kostenlose Ausstellung mit Begleitprogramm soll eine vielfältige Öffentlichkeit ansprechen. Dank der Kooperation mit der Innenstadtkoordination Hamburg steht ein zentral gelegener, barrierefreier Raum zur Verfügung. Eine zweisprachige Publikation begleitet das Projekt und erweitert den Transfer – von lokalen Erkenntnissen hin zu europäischen Zukunftsfragen urbaner Entwicklung.

Die „Spatial Cosmology Assembly“ markiert den öffentlichen Auftakt des neu gegründeten Center for Spatial Cosmology (CSC) an der HCU Hamburg.
Das CSC ist an der Professur für Entwerfen und Experimentelles Gestalten verankert und versteht sich als transdisziplinäre Plattform zwischen Kunst, Architektur und Anthropologie. Im Zentrum steht die Frage, wie Räume – von Gebäuden über Landschaften bis zu urbanen Umwelten – und Kosmologien – also Weltbilder, Glaubenssysteme und Ideologien – einander formen und bedingen.

Vor dem Hintergrund ökologischer Krisen, technologischer Umbrüche und sozialer Fragmentierungen gewinnt diese Auseinandersetzung neue Dringlichkeit. Die Spatial Cosmology Assembly bietet Raum, um gemeinsam mit Gästen aus unterschiedlichen Disziplinen, Studierenden und der Stadtöffentlichkeit Konzepte, Methoden und Perspektiven räumlicher Kosmologien zu diskutieren. Dabei soll der transdisziplinäre, künstlerisch-wissenschaftliche Ansatz kritisch reflektiert und eine breite Debatte über die Wechselwirkungen zwischen Raum und Weltverständnis angestoßen werden.

Damit wird deutlich: Das Transferpotenzial gestalterisch–künstlerischer Projekte entsteht nicht linear aus der Hochschule heraus, sondern in einem produktiven Wechselspiel zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.

Das sind die geförderten Transfervorhaben des „Sondercalls 2025“:

Kunst im Dialog. Kunstvermittlung für die HFBK boutique, Anne Meerpohl (Hochschule für Bildende Künste Hamburg)

Soft spots: spaces of collective relevance and urban potential, Prof. Alessandro Gess, M.A. Antonia Lembcke (HafenCity Universität Hamburg)

Spatial Cosmology Assembly, Prof. Dr. Michael Hirschbichler (HafenCity Universität Hamburg)