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    Virtuelle Pflege

    Wissenschaftliche Weiterbildung von Leitungskräften in Pflege- und Betreuungseinrichtungen

    Die Zukunft der Pflege und Betreuung steht vor großen Herausforderungen. Neben einer zunehmend alternden Gesellschaft, prägen Fachkräftemangel und die Diskussion um die Arbeitsbedingungen das Spannungsfeld dieses elementaren Gesellschaftsbereiches. Das Forschungsprojekt Entwicklung von transferorientierten prototypischen Lernszenarien im Kontext des virtuellen Modellunternehmens CareVi (CareVi-Trans) widmet sich der Fragestellung nach der Qualitätssicherung von Pflege und Betreuung auf Leitungsebene und konnte mithilfe der Calls for Transfer Förderung eine Machbarkeitsstudie realisieren (vgl. Abb.1).

    Abb.1. Repräsentation des virtuellen Pflegeunternehmens CareVi gGmbH, Prof. Stratmeyer

    QUALITÄT IN PFLEGE UND BETREUUNG ERFORDERT WISSENSCHAFTLICHE WEITERBILDUNG VON LEITUNGSKRÄFTEN


    Das Aufgaben- und Leistungsfeld von Leitungskräften in Pflege- und Betreuungseinrichtungen umfasst eine Vielzahl von notwendigen Kompetenzen. Um die wissenschaftliche Ausbildung von Leitungskompetenzen zu stärken, hat die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz Hamburg auf der Grundlage des Hamburger Wohnbetreuungsqualitätsgesetzes grundlegende Anforderungen an Leitungskräfte in einem Curriculum formuliert. Darin enthalten sind die Vorbereitungen auf realitätsgerechte Situationen einer Leitungsfunktion im Pflege- und Betreuungskontext, als auch der Einsatz von digitalen Technologien zur Planung, Steuerung und Kontrolle von Leistungen und administrativen Prozessen innerhalb des Teams. Um dieses Curriculum zu erproben, ist mithilfe der Calls for Transfer Förderung die Machbarkeitsstudie „Entwicklung von transferorientierten prototypischen Lernszenarien im Kontext des virtuellen Modellunternehmens CareVi (CareVi-Trans)“ unter der Leitung von Professor Peter Stratmeyer und Roland Lapschieß (HAW Hamburg) durchgeführt worden.

    PRAXISNAHE WEITERBILDUNG IM VIRTUELLEN MODELLUNTERNEHMEN


    Auf Basis des von der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz entwickelten Hamburger Wohnbetreuungsqualitätsgesetztes (HmbWBG) wurde von Professor Peter Stratmeyer und Roland Lapschieß das virtuelle Pflegeunternehmen „CareVi gGmBH“ entwickelt. Hierbei handelt es sich um eine Lernumgebung in Form eines virtuellen Senior:innenheims sowie eines ambulanten Pflegedienstes.

    Unterschiedliche Elemente wie Kurzbiographien Beschäftigter und Bewohner:innen sowie die Cloud gestützte Pflegemanagement- und Dokumentationssoftware „ProfSys“ ermöglichen innerhalb der virtuellen Umgebung die Simulation von Routineaufgaben, Projekten, Fallstudien sowie Konfliktsituationen.

    DURCH CALLS FOR TRANSFER ZUR MACHBARKEITSSTUDIE


    Im Rahmen der Calls for Transfer Förderung konnte von den Projektverantwortlichen eine Machbarkeitsstudie in Form eines Probelaufs von sechs ausgewählten Lernsituationen durchgeführt werden. Dazu wurde unter anderem in Zusammenarbeit mit Expert:innen aus Wissenschaft und Praxisvertreter:innen von Pflege- und Betreuungseinrichtungen ein Anforderungskatalog an zukünftige Leiter:innen sowie die dazugehörigen Module eines Curriculums erarbeitet.

    Das virtuelle Modellunternehmen CareVi gGmBH wird mittlerweile von dem Team Stratmeyer/ Lapschieß in der Weiterbildung für Leitungsfunktionen, die von der Diakonischen Fortbildungsakademie Hamburg in Kooperation mit der HAW Hamburg angeboten wird, innerhalb des Curriculums in Lernsituationen eingesetzt. Zudem ist im Jahr 2022 die Veröffentlichung eines Beitrages zu den Projektergebnissen im Sammelband „Digital- und Managementkompetenzen im virtuellen Pflegeunternehmen erwerben“ (Springer-Gaber-Verlag) erfolgt (vgl. Tab. 1).


    Tab. 1: Übersicht über die Lernszenarien, Prof. Stratmeyer


    Nach Projektabschluss wurde wurde CareVi gGmbH Anfang 2022 von dem Entwicklerteam Stratmeyer/Lapschieß aus der HAW ausgegründet und befindet sich in der stetigen Weiterentwicklung. So wird das virtuelle Pflegeunternehmen mittlerweile auch in Pflegeschulen eingesetzt.

    Das Schulprojekt zielt bei Auszubildenden der Pflege auf die Entwicklung pflegefachlicher Kompetenz in Kombination mit der digitalen Anwendungskompetenz einer Pflegeplanungssoftware. Dabei nehmen Auszubildenden wie in der Realität Bewohner:innen auf und planen den gesamten Versorgungsprozess. Während des Verlaufs werden sie mit realitätstypischen Pflegeereignissen konfrontiert, auf die sie fachlich adäquat reagieren sollen (vgl. Abb. 2) 

    Abb. 2: Simulation von Pflegeverläufen in der virtuellen Lernumgebung CareVi gGmbH, Prof. Stratmeyer

    Weitere Informationen




    Kontakt: roland.lapschiess@carevi-learning.de

    Category
    Gesundheit
    Tags
    HAW Hamburg